Landstrom-
terminals.

 
Die Luftqualität im Kieler Hafen ist sehr gut. Aber natürlich wollen wir als PORT OF KIEL proaktiv Lösungen entwickeln und damit unseren Teil zur Luftreinhaltung in unserer Stadt beitragen. Das schreiben wir uns in unserem BLUE PORT-Konzept auf die Flagge und so planen und handeln wir auch - und das nicht erst seit heute. Landstrom ist für die die Kieler Innenstadt anlaufenden Fähr- und Kreuzfahrtschiffe ein sinnvoller Weg, um Luftschadstoff- und Lärmemissionen während der Liegezeit zu vermeiden.

Errichtung einer Landstromanlage für die gleichzeitige Versorgung von Fähr- und Kreuzfahrtschiffen am Ostseekai und am Schwedenkai.

Diagramm: PORT OF KIEL basierend auf Siemens

Einzigartige Technologie.
Stecker rein, Strom anschalten. Klingt einfach - aber so simpel ist es nicht. Um die Schiffe mit Landstrom zu versorgen bedurfte es einiger baulicher und einer technologischer Entwicklung. Am Ostseekai steht daher ein innovatives Pilotprojekt in der Umsetzung. Eigens für die Versorgung der mit unterschiedlichsten Standards ausgerüsteten Schiffe internationaler Reedereien mit variierenden Anforderungen wurde eine innovative Technik entwickelt, die weltweit einzigartig ist. Zu kalkulieren waren dabei die Strombedarfe der großen Schiffe während der Hafenliegezeit mit 3-12 MW, was mit dem Bedarf kleiner Städte zu vergleichen ist. Dazu kommen die zwischen bord- und landseitigem Netz abweichenden Spannungen (6,6/10/11 kV) und Frequenzen (50/60 Hz) sowie die verfügbare Leistung des Netzbetreibers bei unterschiedlichen Leistungsanforderungen, besonders im Hinblick auf Lastspitzen und Kurzschlussstromanforderungen. Der auf 110 kV-Ebene aus dem Netz bezogene Strom kann nicht über eine einfache Kabelanbindung in das Schiff eingespeist werden, sondern muss über ein spezielles Umspannwerk, Transformatoren und Frequenzumwandler an die schiffsseitige Technik angepasst werden.

Graphik: PORT OF KIEL

Landstromanlage Ostseekai

Graphik: PORT OF KIEL

Landstromanschluss Schwedenkai

Graphik: BSP Architekten BDA

Landstromanlage Ostseekai

Projekt Landstrom

Landstromanschluss Ostseekai/Schwedenkai


Landstrom am Norwegenkai

Bereits seit Frühjahr 2019 steht den Fähren der Color Line ein Landstromanschluss zur Verfügung, der es ermöglicht, die Schiffsdieselgeneratoren während der Liegezeit außer Betrieb zu nehmen und so schadstofffrei in Kiel zu verweilen.

Die Schiffe der norwegischen Reederei Color Line, „Color Fantasy“ und „Color Magic“, verbinden Kiel täglich mit Oslo. Ankunft ist morgens um 10.00 Uhr mit Abfahrt um 14.00 Uhr. Der jährliche Strombedarf während der Hafenliegezeit beträgt rund vier Millionen Kilowattstunden. Die Landstromanlage für den Kieler Norwegenkai hat eine maximale Anschlussleistung von 4,5 Megawatt (MW) bei einer elektrischen Spannung von zehn Kilovolt (kV) und einer Netzfrequenz von 50 Hertz (Hz).

Foto: PORT OF KIEL

 

Und so funktioniert's: Herzstücke der Anlage sind die Übergabestation von Land an das Schiff (PLUG) des Herstellers NG3 und die luftisolierte metallgekapselte Mittelspannungsschaltanlage. Die PLUG-Übergabestation ist mit einer speicherprogrammierten Steuerung ausgestattet, die mit der Schaltanlage der Landstation kommuniziert. Vollautomatisch werden alle notwendigen Schaltvorgänge ausgeführt, die vom Schiff über die Schnittstelle übermittelt wurden. Bevor die Stromübergabe von Land an das Schiff erfolgt, prüft das System die korrekten Stecker- und Kabelverbindungen. Ist dies erfolgt, wird die Landstromverbindung zugeschaltet. Das Schiff synchronisiert sich mit der Landstromanlage, die die Bordversorgung übernimmt.

Graphik: PORT OF KIEL auf Basis Vorlage Siemens AG

 

Durch Landstrom können im Kieler Hafen künftig 60 Prozent des Energiebedarfs Kiel anlaufender Schiffe während der Hafenliegezeit mit Ökostrom versorgt werden.